Atelierhaus 1995 – 2012 am Johanniskirchplatz in Essen

Atelier und Galerie am Johanniskirchplatz in Essen

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Blick aus der Galerie456 in die Johanniskirchstraße in Essen
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Situation 2016

Rings um die Kirche St. Johann Baptist in Altenessen fielen die Bomben während des 2. Weltkrieges.

Die Altenesserstraße lag in Schutt und Asche. Der Kartoffelhändler Friedrich Rosenbach war einer der ersten Bürger, die mit dem Wiederaufbau begannen.

Die Familie Rosenbach begann als Erste gegenüber der stark zerstörten Kirche St. Johann Baptist in Altenessen mit dem Bau von 2 Ladenlokalen – Kaffee und Kartoffeln, was dringend gebraucht wurde. Hauptabnehmer war das nahegelegene Marienkrankenhaus.

Ausstellung zum 8. Mai in der Galerie an der Ruhr
Ausstellung zum 8. Mai in der Galerie an der Ruhr (Familie Rosenbach)
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Lastwagen des Kartoffelhändlers Rosenbach am Johanniskirchplatz in Essen
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Zerstörte Kirche St. Johann Baptist Altenessen um 1955 von der Baustelle Altenessenerstr. 456 aus fotografiert

In der ehemaligen Wohnung der Wilhelmine Rosenbach konnte der Visual Artist Aliv Franz seit 1995 sein  Atelier einrichten. Seit 2012  hat er seine Atelierräume in der historischen Villa ARTIS in der Ruhrstr. 3 in Mülheim und in in De Haan.

Im Haus fanden sich eine Reihe von Fotos, teilweise unter den Fußbodendielen versteckt, denn in den Kriegszeiten durfte nicht fotografiert werden. Die Fotografien wurden wegen ihrer besonderen Aussagekraft für eine Kunstausstellung aufbereitet und in der Galerie an der Ruhr in einer vielbeachteten Ausstellung zum 70. Jahrestag der Befreiung am 8. Mai 2015 gezeigt. (Als Zeitpunkt für die Einstellung aller kriegerischen Kampfhandlungen im 2. Weltkrieg in Europa wurde bekanntlich der 8. Mai 1945, 23:01 Uhr festgelegt).

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Johanniskirchplatz, Altenessen im Jahr 1958 (erstes wiederaufgebautes Haus dort)
Wohn-Geschäftshaus_Altenessenerstr.456
Johanniskirchplatz, Altenessen im Jahr 2011 (eine Aufstockung wurde nicht genehmigt, da keine Möglichkeit für einen Spielplatz auf dem Grundstück vorhanden ist).

 

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Titel „Führen und Folgen“ , 2014

Der vorherige Eigentümer Harald Junior hat mir freundlicherweise im Haus Altenessenerstr. 456 die folgenden Dokumentationsfotos hinterlassen:

Altenessen ist ein Stadtteil im Norden von Essen und hat eine lange und interessante Geschichte. Hier sind einige wichtige Punkte:

Frühgeschichte

Die ersten Besiedlungen in Altenessen lassen sich bis ins Frühmittelalter zurückverfolgen. Beim Bau einer Kokerei zur damaligen Zeche Helene wurden 1876 frühmittelalterliche Gräber entdeckt, die auf das 7. bis frühe 8. Jahrhundert n. Chr. datiert werden.

Mittelalter und Frühe Neuzeit

Die Bezeichnung “Alden Essende” oder “Aldenessende” taucht erstmals um 1120 auf. Die Abgrenzung von Altenessen zu Essen wurde erstmals am 7. Dezember 1310 in einer Urkunde festgehalten.

Industrialisierung

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert erlebte Altenessen einen bedeutenden Aufschwung. Der Steinkohlenbergbau boomte ab etwa 1840, was zu einem starken Bevölkerungswachstum führte. 1812 gründete Friedrich Krupp in Altenessen einen ersten Schmelzbau und ein Hammergebäude zur Gussstahlherstellung.

Eingemeindung und Strukturwandel

Am 1. April 1915 wurde Altenessen nach Essen eingemeindet. Die Industrialisierung prägte den Stadtteil stark, aber mit der Schließung der Zeche Emil-Fritz 1973 endete der aktive Bergbau in Altenessen. Dies führte zu einem notwendigen Strukturwandel, bei dem ehemalige Bahntrassen zu Radwegen umfunktioniert und alte Zechengebäude neuen Nutzungszwecken zugeführt wurden.

Heutige Zeit

Heute ist Altenessen ein lebendiger Stadtteil mit einer Mischung aus Wohngebieten, Gewerbe und kulturellen Einrichtungen. Das Allee-Center, ein Einkaufszentrum, wurde 1973 eröffnet und ist ein wichtiger Anlaufpunkt für die Bewohner.  Von 1990 bis 1997 wurde dort die U-Bahn (U11 und U17) errichtet (damals für 301 MioDM).

Am Johanniskirchplatz liegt das Atelierhaus 456 (Bildmitte) in der Stadt Essen (ÖPNV: Karlsplatz U11 und U17)
Ausbauplanung mit Satteldach (Bauantrag abgelehnt, wegen fehlender Möglichkeit einen Spielplatz auf dem Grundstück zu errichten) – heutige Nutzung u.a. als Atelier+Galerie456 / Tatoo-Studio 45.INK im EG